Allergie: Symptome
Fließschnupfen, juckende Haut, tränende Augen oder Durchfall – eine Allergie kann sich an verschiedenen Organen zeigen. Auch schwere allergische Reaktionen, die lebensbedrohlich sein können, sind möglich. Erfahren Sie hier mehr über die Symptome.
Allergie: Vielfältige Symptome
Wie genau sich eine Allergie äußert und wo am Körper die Symptome auftreten, ist unterschiedlich. Die Bandbreite der möglichen Beschwerden reicht von leichten Hautausschlägen über allergischen Schnupfen und Asthmaanfälle bis hin zum allergischen Schock.
Mögliche Allergie-Symptome
Obere Atemwege |
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Untere Atemwege |
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Haut |
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Augen |
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Magen-Darm-Trakt |
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Obere Atemwege
- Allergischer Schnupfen (allergische Rhinitis) mit laufender oder verstopfter Nase, Niesreiz und Nasejucken.
- Nasennebenhöhlenentzündung
Untere Atemwege
- Husten und vermehrte Schleimproduktion
- Atembeschwerden bis hin zur Atemnot
- Allergisches Asthma
Haut
- „Hautallergie“ mit Juckreiz, Rötungen, Quaddeln
Augen
- Allergische Bindehautentzündung mit Augentränen, Rötungen und Augenjucken
Magen-Darm-Trakt
- Krämpfe, Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit
Gut zu wissen: Heuschnupfen sowie Allergien gegen Tierhaare und Hausstaubmilben sind Allergien vom Sofort-Typ. In diesem Fall treten die Symptome innerhalb von wenigen Sekunden oder Minuten nach dem Kontakt mit dem Allergen auf. Bei Allergien vom Spät-Typ (z. B. Kontaktallergie) reagiert der Körper verzögert, sodass sich die Beschwerden erst nach 12 bis 72 Stunden einstellen.
Mögliche Begleitsymptome und Folgen
- Müdigkeit
- Schlafstörungen
- Einschränkungen der Leistungsfähigkeit
- Fieber
Lebensbedrohlich: Allergischer Schock
Betrifft die allergische Reaktion mehrere Organe oder den ganzen Körper, sprechen Ärzte von einer „Anaphylaxie“. Erste Anzeichen für eine anaphylaktische Reaktion können zum Beispiel Kribbeln und Juckreiz an Händen und Füßen, Hautrötungen, Schwindel, Schweißausbrüche und Kopfschmerzen sein. Bei manchen Betroffenen kommt es zu einem allergischen Schock, auch anaphylaktischer Schock genannt – dabei handelt es sich um die schwerste Form der Anaphylaxie: Eine Extremreaktion des Immunsystems, die akut lebensbedrohlich ist und umgehend eine notärztliche Behandlung erfordert. Da die Symptome rasch einsetzen und sehr schnell fortschreiten, kann es innerhalb von Minuten zu einer Verstärkung der Symptome bis hin zum Tod kommen.
Symptome bei allergischem Schock (Anaphylaxie) sind z. B.:
- Blutdruckabfall mit verminderter Durchblutung lebenswichtiger Organe
- Atemnot bis hin zum Atemstillstand
- Kreislaufprobleme bis hin zum Kreislaufstillstand
- Herzversagen
- Benommenheit, Bewusstlosigkeit
- Stuhl- und Urindrang
Gefährdet für solche Reaktionen sind zum Beispiel Menschen, die auf Insektengift, bestimmte Nahrungsmittel (z. B. Hühnerei, Erdnuss, Meeresfrüchte) oder Medikamente allergisch reagieren.
Wichtig: Wenn eine Neigung zu starken allergischen Reaktionen bekannt ist, sollten Betroffene immer ein Notfall-Set (wird vom Arzt verordnet) mit sich führen und sich mit der Anwendung der enthaltenen Medikamente vertraut machen.
Risiko Etagenwechsel bei Heuschnupfen & Co
Bleiben Allergien unbehandelt, können sie sich ausbreiten. So kann sich etwa bei Heuschnupfen, Hausstauballergie und Tierallergien aus dem anfänglichen allergischen Schnupfen ein allergisches Asthma entwickeln. Weil die Allergie sich in diesem Fall von den oberen Atemwegen auf die unteren Atemwege ausdehnt, sprechen Ärzte auch von einem „Etagenwechsel“.
Zudem besteht auch die Gefahr, dass Allergiker im Laufe der Zeit auf immer mehr Substanzen allergisch reagieren und eine regelrechte „Allergiker-Karriere“ durchlaufen.
Durch eine frühzeitige Behandlung der Allergie kann diesen Prozessen entgegengewirkt werden.
Vorsicht, Kreuzallergien!
Einige Allergene sind sich so ähnlich, dass es zu sogenannten Kreuzallergien kommen kann.
Einige Beispiele:
Bekannte Allergie | Allergische Reaktionen im Rahmen einer Kreuzallergie (Beispiele) |
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Heuschnupfen | Nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel (z. B. gewisse Obstsorten, Sellerie) |
Katzenallergie | Bei Kontakt mit Hunden oder Pferden; nach dem Verzehr von Schweinefleisch |
Hausstauballergie | Nach dem Verzehr von Schalentieren (z. B. Shrimps, Krabben) |
Tipps für Allergiker
Autoren, medizinische Fachinformationen und Quellen
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Stand: zuletzt aktualisiert am 30.07.25
Wissenschaftliche Standards:
Dieser Text entspricht den Standards und Vorgaben aus der ärztlichen Fachliteratur, folgt den einschlägigen medizinischen Leitlinien, Veröffentlichungen von Fachgesellschaften sowie aktuellen Studien und wurde von Fachjournalisten geprüft. Mehr zu unseren Qualitätssicherungsstandards
Autoren:
Tatiana Schmid, Chefredaktion Gesundheit und Ernährung
Tatiana Schmid ist Diplom-Oecotrophologin und eine profilierte Fachjournalistin für Gesundheit, Medizin und Ernährung mit über einem Jahrzehnt redaktioneller Erfahrung. Mehr zur Autorin Tatiana Schmid
Jennifer Hamatschek, Chefredaktion Medizin und Pharmazie
Jennifer Hamatschek hat Germanistik und Pharmazie an der LMU München studiert. Sie ist eine renommierte Fachjournalistin für Medizin und Gesundheit, die seit über 15 Jahren komplexe medizinische Inhalte zielgruppengerecht und evidenzbaisert aufbereitet. Mehr zur Autorin Jennifer HamatschekICD-Codes:
- T28.4: Allergie, nicht näher bezeichnet
- J30.1: Allergische Rhinopathie durch Pollen (Heuschnupfen)
- J30.4: Allergische Rhinopathie, nicht näher bezeichnet
- T78.1: Sonstige Nahrungsmittelunverträglichkeit, anderenorts nicht klassifiziert
- L56.4: Polymorphe Lichtdermatose
- L25.9: Nicht näher bezeichnete Kontaktdermatitis, nicht näher bezeichnete Ursache
- L50.9: Urtikaria, nicht näher bezeichnet
ICD-Codes (International Classification of Diseases) sind weltweit anerkannte medizinische Verschlüsselungen für Diagnosen. Sie werden von Ärzt:innen verwendet, um Krankheiten und Gesundheitsstörungen eindeutig zu klassifizieren und finden sich beispielsweise in Arztbriefen, Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen und Abrechnungen mit Krankenkassen.
Quellen:
- Pschyrembel Online: Allergie (Abrufdatum 30.07.25)
- Deutscher Allergie- und Asthmabund: Allergie (Abrufdatum 30.07.25)
- Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI) u. Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ): S-3 Leitlinie Allergieprävention (Stand: November 2022) (Abrufdatum 30.07.25)
- Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie e.V. (DGAKI): S2k-Leitlinie Allergen-Immuntherapie bei IgE-vermittelten allergischen Erkrankungen (Stand: Juni 2022) (Abrufdatum 30.07.25)
- Klimek et al.: ARIA-Leitlinie 2019: Behandlung der allergischen Rhinitis im deutschen Gesundheitssystem. In: Allergo Journal, Volume 28, pages 20-46, (2019). (Abrufdatum 30.07.25)
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Sandra Winter, Gesundheitsredaktion
Sandra Winter ist eine erfahrene Gesundheitsjournalistin mit ausgewiesener Expertise in den Bereichen Ernährungswissenschaften, alternative Heilmethoden und Sportmedizin. Mit über 15 Jahren Erfahrung steht Sandra für vertrauenswürdige, wissenschaftlich fundierte und gut recherchierte Gesundheitsinformationen – immer am Puls aktueller Forschung und Trends in der Gesundheitsbranche. Mehr zu Sandra Winter