Heuschnupfen: Ursachen und Auslöser
Die genauen Ursachen für die Entstehung eines Heuschnupfens sind bis heute noch nicht vollständig erforscht. Fakt ist, dass der Blütenstaub bestimmter Pflanzen bei Betroffenen eine allergische Reaktion der Nasenschleimhaut hervorruft. Erfahren Sie hier mehr über die Ursachen und Auslöser der Pollenallergie.
Wie entsteht Heuschnupfen?
Die genauen Ursachen für die Entstehung von Allergien wie Heuschnupfen sind bisher noch nicht vollständig erforscht. Heute weiß man, dass die genetische Veranlagung eine zentrale Rolle spielt: Denn die Bereitschaft, auf Substanzen allergisch zu reagieren, wird von Eltern auf ihre Kinder vererbt. Zusätzlich können bestimmte Umweltfaktoren (z. B. Tabakrauch, Luftschadstoffe, übertriebene Hygiene) die Entstehung von Allergien begünstigen.
Doch was ist eine Allergie überhaupt?
- Als Allergie wird eine Überempfindlichkeitsreaktion des Immunsystems auf eigentlich harmlose Substanzen – zum Beispiel Pollen – bezeichnet.
- Damit sich eine Allergie entwickeln kann, muss die sogenannte Sensibilisierungsphase durchlaufen werden. Das bedeutet, dass das Immunsystem zunächst das jeweilige Allergen als „feindlich“ einstufen muss. Diese Prozesse verlaufen in der Regel unbemerkt.
- Bei einem wiederholten Kontakt „erinnert“ sich das Immunsystem dann an das Allergen und setzt die Abwehrmechanismen in Gang: Es kommt zu einer allergischen Entzündungsreaktion mit ihren typischen Symptomen. Bei Heuschnupfen sind dies zum Beispiel Fließschnupfen, Niesreiz und juckende bzw. tränende Augen.
Blütenstaub (Pollen) als Allergieauslöser
Baumpollen, Gräser, Getreide oder Kräuter – bei Heuschnupfen-Geplagten ruft der Blütenstaub bestimmter Pflanzen die allergischen Symptome hervor. Manche reagieren nur auf eine einzige Pollenart, bei anderen sorgen gleich mehrere verschiedene Pflanzenpollen für Probleme. Die Beschwerden treten bei Betroffenen zur jeweiligen Blütezeit auf – denn dann setzen die Pflanzen ihre Pollen frei.
In Abhängigkeit von ihrer Blühperiode werden Pflanzen eingeteilt in:
Frühblüher (Januar – April):
z. B. Erle, Hasel, Birke
Mittelblüher (Mai – August):
z. B. Gräser und Getreide
Spätblüher (September – Dezember):
z. B. Beifuß, Brennnessel, Ambrosia
Pollenflugkalender und -vorhersage
Ein Pollenflugkalender kann einen groben Überblick über die üblichen Blühzeiten einzelner Pflanzen geben. Diese können jedoch je nach Witterung und Region abweichen. Außerdem hat der Klimawandel dazu geführt, dass sich die Pollensaison mehr und mehr ausdehnt. Aus diesem Grund ist mittlerweile im Zeitraum zwischen Dezember und Oktober mit Pollenflug zu rechnen. Pollenflugvorhersagen, die man im Internet oder mit speziellen Apps abrufen kann, bieten tagesaktuelle Informationen – diese sind für Allergiker besonders hilfreich.
Gut zu wissen: Wie aggressiv die Pollen sind, hängt unter anderem auch vom Gehalt an Schadstoffen in der Luft ab. So kann zum Beispiel Feinstaub den Allergengehalt von Pollen erhöhen und so ihre allergieauslösende Wirkung verstärken.
Kreuzallergien bei Heuschnupfen
Viele Heuschnupfen-Geplagte reagieren nicht nur auf Pollen allergisch, sondern vertragen auch bestimmte Obstsorten wie Äpfel, Birnen oder Kirschen nicht. Der Grund: Die Lebensmittelallergene (z. B. in Steinobst) sind den Pollenallergenen so ähnlich, dass das Immunsystem nach dem Verzehr entsprechender Nahrungsmittel eine Abwehrreaktion auslöst. In der Folge treten allergische Symptome auf. Ärzte sprechen in diesem Zusammenhang von einer sogenannten Kreuzallergie oder einer pollenassoziierten Nahrungsmittelallergie.
Mögliche Beispiele solcher Kreuzreaktionen bei Heuschnupfen sind:
Birkenpollen | z. B. Apfel, Birne, Kirsche, Aprikose, Pfirsich, Kiwi, Nüsse (v. a. Haselnuss), Mandel, Sellerie, Karotte |
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Beifußpollen | z. B. Sellerie, Karotte, Basilikum, Curry, Dill, Muskatnuss |
Gräserpollen | z. B. Hülsenfrüchte, Spinat, Melone, Tomate, Erdnuss, Curry |
Gut zu wissen: Speziell bei Obst- und Gemüsesorten werden die Allergene durch Erhitzen inaktiviert. Wer etwa rohe Äpfel nicht verträgt, kann Apfelmus oftmals problemlos essen.
Tipps bei Heuschnupfen
Häufige Fragen rund um Heuschnupfen
Fließschnupfen, Niesreiz und tränende Augen – vor allem in der Anfangsphase werden Heuschnupfen-Symptome nicht selten mit einer Erkältung verwechselt. Eine eindeutige Diagnose kann nur der Arzt stellen. Die folgenden Hinweise können jedoch bei einer ersten Einschätzung helfen:
Heuschnupfen:
- Die Symptome treten meist alle gleichzeitig und sehr plötzlich auf.
- Anfallsartiges Niesen ist typisch für Heuschnupfen. Auch Juckreiz im Bereich von Nase, Augen und Rachen sind bei einer Pollenallergie besonders ausgeprägt.
- Die Symptome verstärken sich bei Aufenthalt im Freien und lassen bei länger andauerndem Regen nach.
- Heuschnupfen-Beschwerden können über Wochen oder sogar Monate bestehen.
Erkältung:
- Die Symptome stellen sich nach und nach ein.
- Erste Anzeichen sind meist ein Kratzen im Hals und Niesreiz. Anschließend stellen sich Schnupfen und Husten ein.
- Nach spätestens zwei Wochen sollte eine Erkältung in der Regel abgeklungen sein.
Grundsätzlich sollten Allergiker den jeweiligen Auslöser der Beschwerden meiden („Allergenkarenz“). Daher wird Heuschnupfen-Geplagten empfohlen, ihre Pollenbelastung mit bewährten Tipps so weit wie möglich zu reduzieren. Dennoch gelingt es in der Regel nicht, die Entwicklung von Allergiesymptomen vollständig zu vermeiden. Zur Linderung von akuten Beschwerden werden in der Regel Antihistaminika zum Einnehmen und/oder kortisonhaltige Nasensprays empfohlen. Eine ursächliche Behandlung ist nur mit der sogenannten Hyposensibilisierung (spezifische Immuntherapie) möglich, die allerdings langfristig angelegt ist und akute Beschwerden nicht lindern kann. Mehr erfahren
Wie lange Ihre persönliche Heuschnupfen-Saison dauert, ist davon abhängig, auf welche Pflanzenpollen Sie allergisch reagieren. Grundsätzlich befinden sich fast das ganze Jahr über Pollen in der Luft. So fliegen bestimmte Baumpollen wie Hasel und Erle oft bereits ab Februar und erreichen ihren Höhepunkt im März, während die Hochsaison für Esche- und Birkenpollen meist im April beginnt. Sind Baumpollen-Allergiker im Mai also oft erlöst, beginnt für Gräser- und Kräuterpollen-Allergiker die Heuschnupfensaison erst so richtig. Der Höhepunkt ist in der Regel im Juni erreicht, Gräser- und Kräuterpollen befinden sich aber oft bis in den September hinein in der Luft.
Gut zu wissen: Je nach Witterung und Region muss hierzulande zwischen Dezember und Oktober mit Pollenflug gerechnet werden.
Das Immunsystem von Heuschnupfen-Geplagten reagiert überempfindlich auf bestimmte Pflanzenpollen. Es stuft die eigentlich harmlosen Pollen fälschlicherweise als schädlich ein und leitet eine Abwehrreaktion ein. In der Folge kommt es zu den typischen Heuschnupfen-Symptomen. Warum genau manche Menschen allergisch reagieren, ist bislang noch nicht vollständig erforscht. Man geht davon aus, dass neben einer genetischen Veranlagung auch äußere Einflussfaktoren (z. B. Luftverschmutzung, Tabakrauch) bei der Entstehung von Heuschnupfen zusammenwirken. Mehr erfahren
Das hängt vor allem davon ab, gegen welche Pollen man allergisch reagiert. Wenn Baumpollen die Beschwerden auslösen, ist im Frühjahr „Heuschnupfen-Saison“. Im Sommer sind vor allem die Pollen von Gräsern und Getreide in der Luft und Kräuter blühen bis in den späten Herbst hinein. Richtig Pech haben Heuschnupfen-Patienten, die auf mehrere Pollenarten reagieren, die zu unterschiedlichen Jahreszeiten blühen.
Die Pollenbelastung in der Luft schwankt jedoch auch in Abhängigkeit von Wetter, Umgebung und Uhrzeit: An warmen und trockenen Tagen ist mit starkem Pollenflug zu rechnen. Bei Dauerregen hingegen können Heuschnupfen-Geplagte in der Regel aufatmen – denn dann werden die Pollen quasi „weggewaschen“. Darüber hinaus ist die Pollenbelastung in der Stadt vor allem abends hoch, während die Pollen auf dem Land verstärkt in den Morgenstunden fliegen.