Tierallergie bei Kindern
Schnupfen, Husten und Niesattacken – und die geliebte Katze ist der Auslöser? Keine Frage, es ist ein Drama, wenn sich herausstellt, dass das Kind allergisch auf das eigene Haustier reagiert: Schließlich sind die kleinen Fellfreunde allen ans Herz gewachsen. Lesen Sie hier, was jetzt wichtig ist.
Tierhaarallergie bei Kindern: Ursachen
Haustiere sind sehr beliebt – vor allem bei Kindern. So ist es nicht verwunderlich, dass in Deutschland etwa 65 Prozent der Familien ein Haustier haben, meist eine Katze oder einen Hund. Doch auch Kleintiere wie Meerschweinchen, Kaninchen und Hamster sind gerngesehene „Mitbewohner“. Durch den engen Kontakt mit diesen Tieren steigt allerdings das Risiko für Allergien.
Die genauen Ursachen dafür, dass sich eine Tierallergie entwickelt, sind bis heute noch nicht vollständig erforscht. Man geht davon aus, dass vor allem eine erbliche Veranlagung und verschiedene Umweltfaktoren (z. B. Schadstoffe in der Luft, übertriebene Hygiene) eine wichtige Rolle spielen. Fakt ist, dass sich eine Tierallergie entwickeln kann, auch wenn niemals ein direkter Kontakt zu dem Tier bestand. Denn gerade Katzen- und Hundeallergene werden über die Kleidung ihrer Halter quasi überall hin „mitgenommen“. So lassen sich Tierallergene auch an Orten nachweisen, an denen sich niemals ein Tier aufgehalten hat – etwa im Klassenzimmer oder in der eigentlich tierfreien Wohnung.
Wichtig: Falls Sie den Verdacht haben, Ihr Kind könnte unter einer Tierallergie leiden, sollten Sie sich an Ihren Kinderarzt wenden. Gemeinsam können Sie besprechen, welche Untersuchungen erforderlich sind, um die Beschwerden abzuklären. Mehr über die Diagnose von Allergien
Symptome bei Tierallergie
Kurze Zeit nach dem Kontakt mit den Tierallergenen stellen sich bereits allergische Symptome ein: Die Nase läuft, es kommt zu Niesanfällen und die Augen tränen und jucken. Auch Hautreaktionen und ein trockener Husten bis hin zur Atemnot können auftreten. Bei längerem Bestehen der Allergie kann sich auch ein allergisches Asthma entwickeln.
Mögliche Symptome bei Tierallergie
- Schnupfen (Laufende und/oder verstopfte Nase)
- Niesreiz und juckende Nase
- Tränende, gerötete und juckende Augen
- Trockener Husten
- Allergisches Asthma (z. B. Atemnot)
- Juckreiz der Haut mit Rötungen und Quaddeln (selten)
- Bei Neurodermitis-Patienten: Verschlechterung des Hautzustandes und Auslösung eines Neurodermitis-Schubs.
Was viele nicht wissen: Heute weiß man, dass zwischen bestimmten Tierallergenen so ausgeprägte Ähnlichkeiten bestehen, dass zum Beispiel Katzenallergiker auch bei Kontakt mit Hunden oder Pferden mit allergischen Symptomen reagieren. In diesem Zusammenhang sprechen Mediziner von einer sogenannten Kreuzallergie.
Tierallergie bei Kindern – was tun?
Hat der Arzt die Allergiediagnose gestellt, sollte eine konsequente Behandlung erfolgen. Das heißt vor allem: Der Kontakt zum Auslöser sollte so gut wie möglich vermieden werden. Dennoch kann es immer wieder zu akuten Symptomen kommen. Diese sollten mithilfe von geeigneten Antiallergika gelindert werden. In manchen Fällen kann unter Umständen eine Hyposensibilisierung infrage kommen. Zur Behandlung von Allergien stehen grundsätzlich drei Therapieprinzipen zur Verfügung:
Allergenkarenz
Die sogenannte Allergenkarenz – also die Meidung der Allergieauslöser – ist die sicherste Methode, um die Symptome einer Tierallergie zu lindern und einer Verschlimmerung vorzubeugen. Falls Sie ein Haustier haben, wird Ihnen Ihr Arzt daher in der Regel raten, sich von ihm zu trennen. Zusätzlich wird empfohlen, die Wohnung regelmäßig und gründlich zu reinigen, um so die Konzentration der verbliebenen Allergene nach und nach zu reduzieren.
Medikamente gegen akute Symptome
Tierallergene kommen fast überall vor: Sie werden zum Beispiel über die Kleidung von Katzen- und Hundebesitzern in Büros, Schulen, fremde Wohnungen oder öffentliche Verkehrsmittel eingetragen. Deshalb sollten Sie immer damit rechnen, dass Ihr Kind Symptome entwickeln könnte und für den Fall der Fälle Medikamente parat haben, die akute Beschwerden wie Schnupfen, Niesreiz und Augentränen schnell und zuverlässig lindern können. Manche Kinder reagieren mit Atemnot bzw. einem Asthmaanfall – dann sind spezielle Asthma-Sprays notwendig, die der Kinderarzt verordnet. Besteht eine Neigung zu schweren allergischen Reaktionen, muss das Kind ein Notfall-Set mit sich führen, das ebenfalls vom Arzt verordnet wird. Wichtig: Besprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt, welche Medikamente und Wirkstoffe in welcher Dosierung für Ihr Kind geeignet sind und verabreichen Sie Arzneimittel niemals in „Eigenregie“.
Hyposensibilisierung
Für Kinder ab etwa fünf bis sechs Jahren bietet die sogenannte Hyposensibilisierung (spezifische Immuntherapie) eine langwierige, aber ursächliche Behandlung vieler Allergien. Sie kommt insbesondere bei Heuschnupfen, Hausstaub- oder Insektengiftallergie zum Einsatz. Bei Tierallergien hat sie einen geringeren Stellenwert in der Behandlung, da die Wirksamkeit bisher nicht eindeutig belegt werden konnte. Fragen Sie Ihren Kinderarzt, ob die Hyposensibilisierung im Falle Ihres Kindes eine Option ist.
Tierallergie bei Kindern: Tipps für Eltern
Häufige Fragen rund um Tierallergien
Eine Tierallergie äußert sich häufig mit einem allergischen Schnupfen (Fließschnupfen, verstopfte Nase) sowie Augentränen, Juckreiz an Auge und Nase sowie Niesattacken. Bei manchen Betroffenen reagiert auch die Haut mit Juckreiz, Rötungen oder Quaddeln – oder es zeigen sich Symptome eines allergischen Asthmas (z. B. Husten, Atemnot). Mitunter ist es gar nicht so einfach, einen Zusammenhang zwischen den Beschwerden und dem Auslöser herzustellen. Denn die Symptome können auch auftreten, wenn das Tier gar nicht in der Nähe ist. Die Ursache: Tierbesitzer tragen Tierhaare und Allergene, die sich in ihrer Kleidung verfangen haben, in Büros, Schulen, öffentliche Verkehrsmittel und fremde Wohnungen. Mehr erfahren
Ein wichtiger Grundpfeiler der Behandlung ist die sogenannte „Allergenkarenz“. Das bedeutet, dass der Kontakt mit dem auslösenden Tierallergen so gut wie möglich vermieden werden sollte. Falls dennoch akute Symptome auftreten, können diese mit geeigneten antiallergischen Medikamenten gelindert werden. Mehr erfahren
Grundsätzlich können Allergien in jedem Alter auftreten – und wieder verschwinden. Da bei älteren Menschen das Immunsystem schwächer wird, beobachtet man oft eine Besserung von Allergien. Doch auch der umgekehrte Fall, nämlich dass eine Allergie erst im Alter neu auftritt, ist keine Seltenheit. Zudem können sich Allergien auch ausweiten: Wer zum Beispiel eine Katzenallergie hat, kann mir der Zeit auch eine Hundeallergie entwickeln.