Umgangssprachlich ist oft von einer „Tierhaarallergie“ die Rede, wenn Katzen, Hunde oder andere Tiere allergische Symptome auslösen. Tatsächlich richtet sich die Allergie jedoch nicht gegen die Tierhaare bzw. Federn an sich, sondern gegen bestimmte Eiweiße (Proteine), die in Speichel, Hautschuppen, Talg und Ausscheidungen der Tiere enthalten sind. Diese lösen bei Allergikern Symptome aus, wenn sie über die Luft eingeatmet werden oder mit der Haut in Kontakt kommen.
Gut zu wissen: Tierhaare zählen neben Hausstaubmilben zu den häufigsten Allergenquellen in Innenräumen.
Tierallergene sind weit verbreitet
Tierallergene können auch an Orten vorkommen, an denen sich niemals ein Tier aufgehalten hat. Denn über ihre Kleidung tragen Tierbesitzer die Allergene auch in öffentliche Verkehrsmittel, Büros, Klassenzimmer, fremde Wohnungen, Kinos oder Fitnessstudios ein. Zudem besitzen insbesondere Katzenallergene sehr gute Schwebeeigenschaften. Das hat zur Folge, dass sie lange in der Luft stehen bleiben und so auch über weitere Strecken zum Beispiel in Nebenräume gelangen können. Deshalb passiert es immer wieder, dass Allergiker Symptome entwickeln, obwohl gar kein Tier in der Nähe ist.
Gut zu wissen: Anders als viele glauben, ist man auch als Haustierbesitzer nicht vor einer plötzlich neu auftretenden Tierallergie gefeit. Denn allergische Reaktionen können sich selbst nach langen Jahren gemeinsamen Zusammenlebens noch einstellen.
Tierallergien haben in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen. Man geht davon aus, dass die Haltung von Tieren in den eigenen vier Wänden die Gefahr für Allergien erhöht. Zudem kommen viele Tierallergene heutzutage praktisch überall vor. Man kann deshalb auch eine Allergie entwickeln, ohne dass jemals ein direkter Kontakt zum Tier bestand.
Wichtig: Wer unter einer Tierallergie leidet, sollte den Kontakt zu den Allergieauslösern so gut wie möglich reduzieren. Tipps bei Tierallergie
Eine Tierallergie äußert sich häufig mit einem allergischen Schnupfen (Fließschnupfen, verstopfte Nase) sowie Augentränen, Juckreiz an Auge und Nase sowie Niesattacken. Bei manchen Betroffenen reagiert auch die Haut mit Juckreiz, Rötungen oder Quaddeln – oder es zeigen sich Symptome eines allergischen Asthmas (z. B. Husten, Atemnot). Mitunter ist es gar nicht so einfach, einen Zusammenhang zwischen den Beschwerden und dem Auslöser herzustellen. Denn die Symptome können auch auftreten, wenn das Tier gar nicht in der Nähe ist. Die Ursache: Tierbesitzer tragen Tierhaare und Allergene, die sich in ihrer Kleidung verfangen haben, in Büros, Schulen, öffentliche Verkehrsmittel und fremde Wohnungen. Mehr erfahren
Ein wichtiger Grundpfeiler der Behandlung ist die sogenannte „Allergenkarenz“. Das bedeutet, dass der Kontakt mit dem auslösenden Tierallergen so gut wie möglich vermieden werden sollte. Falls dennoch akute Symptome auftreten, können diese mit geeigneten antiallergischen Medikamenten gelindert werden. Mehr erfahren
Grundsätzlich können Allergien in jedem Alter auftreten – und wieder verschwinden. Da bei älteren Menschen das Immunsystem schwächer wird, beobachtet man oft eine Besserung von Allergien. Doch auch der umgekehrte Fall, nämlich dass eine Allergie erst im Alter neu auftritt, ist keine Seltenheit. Zudem können sich Allergien auch ausweiten: Wer zum Beispiel eine Katzenallergie hat, kann mir der Zeit auch eine Hundeallergie entwickeln.