Tierallergie: Behandlung
Die Meidung der Auslöser ist ein wichtiger Bestandteil der Behandlung. Wenn man auf das eigene Haustier allergisch reagiert, ist es daher meistens nötig, sich von ihm zu trennen. Dennoch kann es passieren, dass immer wieder akute Symptome auftreten. Erfahren Sie hier, was hilft.
Tierallergie behandeln
Nehmen Sie die Tierallergie nicht auf die leichte Schulter. Vermeiden Sie den Kontakt mit den Allergieauslösern und setzen Sie auf eine konsequente Behandlung. Denn…
- …Allergiebeschwerden wie Schnupfen, Augenjucken und Niesattacken können den Alltag stark beeinträchtigen und auch zu Leistungseinbußen in Schule und Beruf führen.
- …auf lange Sicht kann sich aus einem allergischen Schnupfen ein allergisches Asthma entwickeln.
- …ein Teil der Betroffenen reagiert von vornherein auch mit schweren Symptomen wie zum Beispiel Atemnot.
- …die Allergie kann sich ausbreiten und dazu führen, dass man auf immer mehr Substanzen allergisch reagiert.
Tierallergie: Behandlung im Überblick
Bei Allergien stehen grundsätzlich drei Therapieprinzipien zur Verfügung: Wichtig ist, dass der Kontakt zu den Auslösern (z. B. Katzen- oder Hundeallergene) so gut wie möglich vermieden werden sollte. Wenn dennoch allergische Symptome auftreten, sind geeignete Medikamente (Antiallergika) gefragt, um die Beschwerden zu lindern. Eine langfristige Therapieoption bietet in bestimmten Fällen die sogenannte Hyposensibilisierung.
Allergenkarenz
Die sogenannte Allergenkarenz – also die Meidung der Allergieauslöser – ist die sicherste Methode, um die Symptome einer Tierallergie zu lindern und einer Verschlimmerung vorzubeugen. Falls Sie ein Haustier haben, auf das Sie allergisch reagieren, wird Ihnen Ihr Arzt daher vermutlich raten, sich von ihm zu trennen. Zusätzlich wird empfohlen, die Wohnung regelmäßig und gründlich zu reinigen, um so die Konzentration der verbliebenen Allergene nach und nach zu reduzieren. Mehr erfahren
Medikamente gegen akute Symptome
Tierallergene kommen fast überall vor: Sie werden zum Beispiel über die Kleidung von Katzen- und Hundebesitzern in Büros, Schulen, fremde Wohnungen oder öffentliche Verkehrsmittel eingetragen. Deshalb sollten Betroffene immer mit allergischen Symptomen rechnen und Medikamente parat haben, die akute Beschwerden wie Schnupfen, Niesreiz und Augentränen schnell und zuverlässig lindern können. Mehr erfahren
Hyposensibilisierung
Die sogenannte Hyposensibilisierung (spezifische Immuntherapie) hat einen hohen Stellenwert bei der Behandlung zahlreicher Allergien wie zum Beispiel Heuschnupfen oder Hausstauballergie. Ziel der Behandlung ist es, dem Körper die Allergie gewissermaßen „abzutrainieren“, indem regelmäßig kleine Mengen des Allergens verabreicht werden.
Bei Tierallergien liegen nur wenige Studien zur Wirksamkeit der Hyposensibilisierung vor. Daher wird diese Form der Behandlung nur in bestimmten Situationen in Betracht gezogen, etwa wenn ein Tierarzt oder eine Tierärztin betroffenen sind und ihren Beruf andernfalls aufgeben müssten. Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob eine Hyposensibilisierung in Ihrem Fall infrage kommt.
Tierallergie: Kontakt mit dem Auslöser reduzieren
Besteht eine Allergie gegen das eigene Haustier, wird vermutlich jeder Arzt empfehlen, das Tier in gute Hände abzugeben. Denn anderenfalls bleiben die Symptome dauerhaft bestehen und können sich mit der Zeit auch verschlimmern. So kann sich auch ein allergisches Asthma entwickeln. Das Problem: Die Allergene sind sehr hartnäckig – oft lassen sie sich auch noch viele Monate nach dem Auszug des Tieres in der Wohnung nachweisen. Um die Allergenbelastung nach und nach zu reduzieren, wird daher eine regelmäßige und gründliche Reinigung aller Flächen und Möbel empfohlen:
- Tägliches Staubsaugen (mit Spezialfilter) und Wischen aller Böden.
- Tägliche Reinigung von Möbeln und Oberflächen, auf denen sich Allergene ablagern können.
- Entfernen von Teppichen und anderen Staubfängern wie Vorhängen, Plüschtieren etc.
- Bei der Auswahl von Sitzmöbeln auf waschbare Bezüge achten.
Falls das Tier (zunächst) bleiben soll, können folgende Maßnahmen helfen, den Kontakt mit den Allergenen einzuschränken:
- Das Tier möglichst außerhalb der Wohnung halten.
- Der Allergiker sollte das Tier nicht streicheln und sich nicht ablecken lassen.
- Die Betreuung des Tieres und seine Fellpflege wird einem anderen Familienmitglied übertragen.
- Das Tier wird nicht ins Schlafzimmer bzw. Kinderzimmer gelassen und auch die Couch sollte tabu sein.
- Getragene Kleidung nicht im Schlafzimmer ablegen.
- Regelmäßig Tierhaare von Kleidungsstücken entfernen.
Tierallergie: Behandlung akuter Symptome
Trotz aller Bemühungen können immer wieder akute Allergiesymptome auftreten – auch dann, wenn gar kein Tier in der Nähe ist. Umso wichtiger ist es für Betroffene, immer geeignete Medikamente zur Hand zu haben, die allergische Symptome wie Fließschnupfen, Augentränen und Niesattacken lindern können. Je nach Lokalisation und Ausmaß der Beschwerden kommen verschiedene antiallergische Medikamente infrage.
Antihistaminika:
Antihistaminika zum Einnehmen (z. B. Tabletten, Tropfen, Saft) können die allergischen Beschwerden rasch lindern. Sie zählen zu den klassischen Antiallergika und zeichnen sich durch eine schnelle antiallergische Wirkung aus. Antihistaminika der älteren Generation führen häufiger zu Nebenwirkungen wie Müdigkeit und Schläfrigkeit. Bei modernen Antihistaminika ist dies deutlich seltener der Fall. Für eine lokale Anwendung stehen auch Augentropfen oder Nasensprays zur Verfügung, die spezielle Antihistaminika enthalten.
Glukokortikoide:
In manchen Fällen können auch Kortison-Präparate (z. B. Salben bei Hautreaktionen) sinnvoll sein, um allergische Symptome effektiv zu behandeln. Der Vorteil: Sie wirken nicht nur stark antiallergisch, sondern auch entzündungshemmend. Gut zu wissen: Bei einer Langzeittherapie mit Kortison-Tabletten können teils ernste Nebenwirkungen auftreten. Bei lokaler Anwendung sind die Wirkstoffe hingegen meist gut verträglich, weil der Wirkstoff nicht ins Blut gelangt.
Weitere Medikamente:
Manche Betroffene reagieren mit besonders starken Symptomen – etwa mit allergischem Asthma. In diesem Fall sind meist spezielle Asthma-Sprays zum Inhalieren erforderlich, die die Bronchien erweitern. Wenn eine Neigung zu allergischen Schockreaktionen (Anaphylaxie) besteht, sollten Betroffene immer ein sogenanntes Notfall-Set mit entsprechenden Medikamenten für den Notfall mit sich führen.
Welche Allergie-Medikamente im Einzelfall geeignet sind, sollten Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker klären. Speziell bei Schwangeren, Stillenden und Kindern muss die Auswahl und Dosierung von Arzneimitteln grundsätzlich mit dem Arzt abgesprochen werden.