Tierallergie – was ist das?
Bei der Tierallergie handelt es sich um eine Allergie vom Sofort-Typ: Das bedeutet, dass die ersten Symptome sehr schnell – innerhalb von Sekunden oder Minuten nach Kontakt mit dem Allergen – auftreten. Wichtige Fakten im Überblick.
Tierallergie: Die wichtigsten Fakten
Haustiere sind sehr beliebt – in Deutschland hat fast die Hälfte aller Haushalte einen tierischen Mitbewohner. Durch den engen Kontakt steigt das Risiko für Allergien.
Am weitesten verbreitet sind Allergien gegen Katze und Hunde. Doch auch viele andere Haustiere wie Vögel, Meerschweinchen, Hamster und Kaninchen können problematisch sein. Doch auch Rinder und Pferde sowie exotische Tiere (z. B. Kamele) sind als Allergieauslöser bekannt. Die wichtigsten Fakten im Überblick:
Eine Tierallergie…
- …ist eine Allergie vom Sofort-Typ. Das bedeutet, dass sich die ersten Allergiesymptome schon innerhalb von Sekunden oder Minuten nach dem Kontakt mit dem Allergen einstellen. Mehr über die Symptome
- …wird nicht durch Tierhaare oder Vogelfedern an sich ausgelöst, sondern durch Allergene, die sich in Hautschuppen, Speichel und Ausscheidungen der Tiere finden. Mehr über Ursachen und Auslöser
- …kann bei Betroffenen leichte bis mittelschwere Beschwerden (z. B. Naselaufen, Augenjucken und Niesattacken) auslösen. Bei manchen Betroffenen entwickeln sich jedoch auch schwere Symptome (z. B. Asthma) oder anaphylaktische Reaktionen, die potenziell lebensbedrohlich sind.
- … gegen Katzen kann sich auch auf Hunde oder andere Tiere ausdehnen. Bei bestehender Tierallergie sollte daher besser grundsätzlich auf die Anschaffung von Haustieren verzichtet werden.
Tierallergie – was tun?
Sie haben den Verdacht, dass Sie an einer Tierallergie leiden könnten? Dann sollten Sie Ihre Beschwerden ärztlich abklären lassen. Im Rahmen der Allergie-Diagnostik können verschiedene Untersuchungen infrage kommen, um eine Sensibilisierung auf bestimmte Tierallergene nachzuweisen.
Sollte sich der Verdacht bestätigen, ist eine konsequente Behandlung wichtig. Dabei spielt die sogenannte „Allergenkarenz“, also die Meidung der Allergieauslöser, eine zentrale Rolle. Nicht immer gelingt es, den Tierallergenen vollständig aus dem Weg zu gehen. Daher kann es immer wieder zu akuten Allergiesymptomen kommen, die mit geeigneten Medikamenten rasch und konsequent behandelt werden sollten. In manchen Fällen kann auch eine sogenannte Hyposensibilisierung sinnvoll sein. Mehr über die Behandlung erfahren
Tipps für Tierallergie
Häufige Fragen rund um Tierallergien
Eine Tierallergie äußert sich häufig mit einem allergischen Schnupfen (Fließschnupfen, verstopfte Nase) sowie Augentränen, Juckreiz an Auge und Nase sowie Niesattacken. Bei manchen Betroffenen reagiert auch die Haut mit Juckreiz, Rötungen oder Quaddeln – oder es zeigen sich Symptome eines allergischen Asthmas (z. B. Husten, Atemnot). Mitunter ist es gar nicht so einfach, einen Zusammenhang zwischen den Beschwerden und dem Auslöser herzustellen. Denn die Symptome können auch auftreten, wenn das Tier gar nicht in der Nähe ist. Die Ursache: Tierbesitzer tragen Tierhaare und Allergene, die sich in ihrer Kleidung verfangen haben, in Büros, Schulen, öffentliche Verkehrsmittel und fremde Wohnungen. Mehr erfahren
Ein wichtiger Grundpfeiler der Behandlung ist die sogenannte „Allergenkarenz“. Das bedeutet, dass der Kontakt mit dem auslösenden Tierallergen so gut wie möglich vermieden werden sollte. Falls dennoch akute Symptome auftreten, können diese mit geeigneten antiallergischen Medikamenten gelindert werden. Mehr erfahren
Grundsätzlich können Allergien in jedem Alter auftreten – und wieder verschwinden. Da bei älteren Menschen das Immunsystem schwächer wird, beobachtet man oft eine Besserung von Allergien. Doch auch der umgekehrte Fall, nämlich dass eine Allergie erst im Alter neu auftritt, ist keine Seltenheit. Zudem können sich Allergien auch ausweiten: Wer zum Beispiel eine Katzenallergie hat, kann mir der Zeit auch eine Hundeallergie entwickeln.
Autoren, medizinische Fachinformationen und Quellen
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Stand: zuletzt aktualisiert am 06.08.25
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Dieser Text entspricht den Standards und Vorgaben aus der ärztlichen Fachliteratur, folgt den einschlägigen medizinischen Leitlinien, Veröffentlichungen von Fachgesellschaften sowie aktuellen Studien und wurde von Fachjournalisten geprüft. Mehr zu unseren Qualitätssicherungsstandards
Autoren:
Tatiana Schmid, Chefredaktion Gesundheit und Ernährung
Tatiana Schmid ist Diplom-Oecotrophologin und eine profilierte Fachjournalistin für Gesundheit, Medizin und Ernährung mit über einem Jahrzehnt redaktioneller Erfahrung. Mehr zur Autorin Tatiana Schmid
Jennifer Hamatschek, Chefredaktion Medizin und Pharmazie
Jennifer Hamatschek hat Germanistik und Pharmazie an der LMU München studiert. Sie ist eine renommierte Fachjournalistin für Medizin und Gesundheit, die seit über 15 Jahren komplexe medizinische Inhalte zielgruppengerecht und evidenzbaisert aufbereitet. Mehr zur Autorin Jennifer HamatschekICD-Codes:
ICD-Codes (International Classification of Diseases) sind weltweit anerkannte medizinische Verschlüsselungen für Diagnosen. Sie werden von Ärzt:innen verwendet, um Krankheiten und Gesundheitsstörungen eindeutig zu klassifizieren und finden sich beispielsweise in Arztbriefen, Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen und Abrechnungen mit Krankenkassen.
Quellen:
- Pschyrembel Online: Rhinitis allergica (Abrufdatum 06.08.25)
- Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI) u. Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ): S-3 Leitlinie Allergieprävention (Stand: November 2022) (Abrufdatum 06.08.25)
- Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie e.V. (DGAKI): S2k-Leitlinie Allergen-Immuntherapie bei IgE-vermittelten allergischen Erkrankungen (Stand: Juni 2022) (Abrufdatum 06.08.25)
- Klimek et al.: ARIA-Leitlinie 2019: Behandlung der allergischen Rhinitis im deutschen Gesundheitssystem. In: Allergo Journal, Volume 28, pages 20-46, (2019). (Abrufdatum 06.08.25)
- Deutscher Allergie- und Asthmabund: Tierhaarallergie (Abrufdatum 06.08.25)
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