Heuschnupfen: Symptome im Überblick
Schnupfen, Niesreiz und tränende Augen zählen zu den klassischen Heuschnupfen-Beschwerden. Doch auch Husten, Schlafstörungen oder Konzentrationsprobleme können infolge einer Pollenallergie auftreten. Erfahren Sie hier mehr über mögliche Symptome und Folgeerkrankungen.
Pollenallergie: Symptome
Das Krankheitsbild, das durch Heuschnupfen hervorgerufen wird, wird auch als „allergische Rhinitis“ (allergischer Schnupfen) bezeichnet. Bei Heuschnupfen-Geplagten löst der Blütenstaub bestimmter Pflanzen eine allergische Reaktion der Nasenschleimhaut aus. Da häufig nicht nur die Nasenschleimhaut, sondern auch die Bindehaut der Augen von der allergischen Entzündung betroffen ist, sprechen Ärzte auch von einer „allergischen Rhinokonjunktivitis“ (Konjunktivitis = Bindehautentzündung).
Häufige Symptome bei Heuschnupfen sind:
- Fließschnupfen
- Verstopfte Nase
- Niesreiz mit regelrechten Niesattacken
- Juckreiz oder Kribbeln in der Nase oder am Gaumen
- Tränende, gerötete und juckende Augen
Viele Betroffene berichten, dass die Beschwerden im Alltag – sei es im Privaten oder im Beruf – zu erheblichen Einschränkungen führen und die Lebensqualität empfindlich beeinträchtigen können.
Gut zu wissen: Anders als bei einer Hausstaubmilbenallergie treten Heuschnupfensymptome nicht ganzjährig auf, sondern nur während der jeweiligen „Pollensaison“. Wenn Betroffene allerdings gegen mehrere Pollenarten allergisch reagieren, die zu unterschiedlichen Zeiten im Jahr blühen, können die Symptome durchaus auch von Januar bis in den Herbst hinein bestehen.
Weitere Symptome bei Heuschnupfen
Infolge einer Pollenallergie können sich auch Halsschmerzen und Mundgeruch einstellen. Bleibt der Heuschnupfen unbehandelt, wird verstopfte Nase oft zum Dauerzustand und die Nasennebenhöhlen können sich leicht entzünden (Sinusitis).
Husten und Atemnot können darauf hinweisen, dass auch in den Bronchien eine allergische Reaktion stattfindet. Manchmal zeigen sich zudem allergische Reaktionen der Haut. Bei Neurodermitis-Patienten mit Heuschnupfen verschlechtert sich häufig das Hautbild oder es wird ein akuter Neurodermitis-Schub ausgelöst, wenn es zum Kontakt mit Pollenallergenen kommt.
Mögliche Begleitsymptome
Zusätzlich zu den klassischen Heuschnupfen-Beschwerden können sich auch noch andere, unspezifischere Symptome einstellen.
Zu diesen möglichen Begleitsymptomen zählen zum Beispiel:
- Schlafstörungen
- Kopfschmerzen
- Müdigkeit
- Konzentrationsstörungen
- Verminderte Leistungsfähigkeit
- Appetitlosigkeit
Allergisches Asthma: Folge von Heuschnupfen?
Wenn sich die allergische Entzündung von der Nasenschleimhaut auf die unteren Atemwege ausbreitet, kann sich ein allergisches Asthma entwickeln. In diesem Zusammenhang sprechen Mediziner von einem „Etagenwechsel“. Frühes Warnzeichen kann ein trockener Reizhusten sein.
Gut zu wissen: Eine frühzeitige und ausreichende Behandlung der Pollenallergie kann diesem Prozess entgegenwirken.
Kreuzallergien bei Heuschnupfen
Viele Heuschnupfen-Geplagte reagieren nicht nur auf Pollen allergisch, sondern bemerken zum Beispiel auch nach dem Verzehr bestimmter Obst- und Gemüsesorten, dass der Gaumen juckt oder die Lippen sich plötzlich seltsam pelzig anfühlen. Dahinter steckt eine sogenannte Kreuzallergie: Das Immunsystem reagiert auf Allergene in diesen Lebensmitteln, weil sie den Pollenallergenen so ähnlich sind. Ärzte sprechen in diesem Zusammenhang auch von einer pollenassoziierten Nahrungsmittelallergie.
Weil die so hervorgerufenen Beschwerden vor allem lokal im Bereich des Mundes auftreten, werden sie unter dem Fachbegriff „Orales Allergiesyndrom“ zusammengefasst. Typische Symptome sind:
- Juckreiz an Lippen, Zunge, Gaumen, Rachen und in den Gehörgängen
- Missempfindungen, pelziges Gefühl im Mund und an den Lippen
- Rötungen, Ausschlag und Schwellungen im Bereich des Mundes
Bei manchen Patienten können sich auch systemische (den ganzen Körper betreffende) Reaktionen wie Schnupfen, Atemnot, Erbrechen oder Hautausschlag einstellen. Dass es infolge einer Kreuzreaktion zu einem allergischen Schock kommt, ist zwar selten, aber grundsätzlich möglich.
Für Pollenallergiker können u. a. diese Lebensmittel problematisch sein:
- Obst: z. B. Äpfel, frisches Steinobst, grüne Kiwis, Erdbeeren
- Gemüse: z. B. Karotten, Soja, Sellerie, Kartoffeln
- Nüsse: z. B. Haselnüsse, Erdnüsse, Walnüsse, Cashewnüsse
- Bestimmte Gewürze: z. B. Zimt, Curry, Anis, Fenchel, Kümmel, Koriander
Gut zu wissen: Durch Erhitzen kann die Verträglichkeit von Obst- und Gemüsesorten oft verbessert werden. Während viele Betroffene zum Beispiel rohe Äpfel nicht vertragen, können sie Apfelmus oder Apfelkuchen problemlos essen.
Tipps bei Heuschnupfen
Wichtig: Nehmen Sie die Heuschnupfen nicht auf die leichte Schulter. Eine geeignete Behandlung kann nicht nur akute Symptome lindern, sondern auch die Entzündung der Schleimhäute in den Atemwegen eindämmen und so auch der Entwicklung eines allergischen Asthmas entgegenwirken.
Häufige Fragen rund um Heuschnupfen
Fließschnupfen, Niesreiz und tränende Augen – vor allem in der Anfangsphase werden Heuschnupfen-Symptome nicht selten mit einer Erkältung verwechselt. Eine eindeutige Diagnose kann nur der Arzt stellen. Die folgenden Hinweise können jedoch bei einer ersten Einschätzung helfen:
Heuschnupfen:
- Die Symptome treten meist alle gleichzeitig und sehr plötzlich auf.
- Anfallsartiges Niesen ist typisch für Heuschnupfen. Auch Juckreiz im Bereich von Nase, Augen und Rachen sind bei einer Pollenallergie besonders ausgeprägt.
- Die Symptome verstärken sich bei Aufenthalt im Freien und lassen bei länger andauerndem Regen nach.
- Heuschnupfen-Beschwerden können über Wochen oder sogar Monate bestehen.
Erkältung:
- Die Symptome stellen sich nach und nach ein.
- Erste Anzeichen sind meist ein Kratzen im Hals und Niesreiz. Anschließend stellen sich Schnupfen und Husten ein.
- Nach spätestens zwei Wochen sollte eine Erkältung in der Regel abgeklungen sein.
Grundsätzlich sollten Allergiker den jeweiligen Auslöser der Beschwerden meiden („Allergenkarenz“). Daher wird Heuschnupfen-Geplagten empfohlen, ihre Pollenbelastung mit bewährten Tipps so weit wie möglich zu reduzieren. Dennoch gelingt es in der Regel nicht, die Entwicklung von Allergiesymptomen vollständig zu vermeiden. Zur Linderung von akuten Beschwerden werden in der Regel Antihistaminika zum Einnehmen und/oder kortisonhaltige Nasensprays empfohlen. Eine ursächliche Behandlung ist nur mit der sogenannten Hyposensibilisierung (spezifische Immuntherapie) möglich, die allerdings langfristig angelegt ist und akute Beschwerden nicht lindern kann. Mehr erfahren
Wie lange Ihre persönliche Heuschnupfen-Saison dauert, ist davon abhängig, auf welche Pflanzenpollen Sie allergisch reagieren. Grundsätzlich befinden sich fast das ganze Jahr über Pollen in der Luft. So fliegen bestimmte Baumpollen wie Hasel und Erle oft bereits ab Februar und erreichen ihren Höhepunkt im März, während die Hochsaison für Esche- und Birkenpollen meist im April beginnt. Sind Baumpollen-Allergiker im Mai also oft erlöst, beginnt für Gräser- und Kräuterpollen-Allergiker die Heuschnupfensaison erst so richtig. Der Höhepunkt ist in der Regel im Juni erreicht, Gräser- und Kräuterpollen befinden sich aber oft bis in den September hinein in der Luft.
Gut zu wissen: Je nach Witterung und Region muss hierzulande zwischen Dezember und Oktober mit Pollenflug gerechnet werden.
Das Immunsystem von Heuschnupfen-Geplagten reagiert überempfindlich auf bestimmte Pflanzenpollen. Es stuft die eigentlich harmlosen Pollen fälschlicherweise als schädlich ein und leitet eine Abwehrreaktion ein. In der Folge kommt es zu den typischen Heuschnupfen-Symptomen. Warum genau manche Menschen allergisch reagieren, ist bislang noch nicht vollständig erforscht. Man geht davon aus, dass neben einer genetischen Veranlagung auch äußere Einflussfaktoren (z. B. Luftverschmutzung, Tabakrauch) bei der Entstehung von Heuschnupfen zusammenwirken. Mehr erfahren
Das hängt vor allem davon ab, gegen welche Pollen man allergisch reagiert. Wenn Baumpollen die Beschwerden auslösen, ist im Frühjahr „Heuschnupfen-Saison“. Im Sommer sind vor allem die Pollen von Gräsern und Getreide in der Luft und Kräuter blühen bis in den späten Herbst hinein. Richtig Pech haben Heuschnupfen-Patienten, die auf mehrere Pollenarten reagieren, die zu unterschiedlichen Jahreszeiten blühen.
Die Pollenbelastung in der Luft schwankt jedoch auch in Abhängigkeit von Wetter, Umgebung und Uhrzeit: An warmen und trockenen Tagen ist mit starkem Pollenflug zu rechnen. Bei Dauerregen hingegen können Heuschnupfen-Geplagte in der Regel aufatmen – denn dann werden die Pollen quasi „weggewaschen“. Darüber hinaus ist die Pollenbelastung in der Stadt vor allem abends hoch, während die Pollen auf dem Land verstärkt in den Morgenstunden fliegen.